Flyer Herbstlesung 2012

Herbstlesung 2012: Tanze wie ne Schmätterling
mit Schriftsteller Pedro Lenz und Musiker Patrik Neuhaus

1971 dürfen Schweizer Frauen erstmals abstimmen und wählen. 1971 kann das Schweizer Fernsehen die Tagesschau in Farbe produzieren. 1971 kommt Muhammad Ali für einen Boxkampf nach Zürich.
Ali tanzt wie ein Schmetterling und sticht wie eine Biene. Das wissen die Boxfans auf der ganzen Welt. Regula Geiger weiss es nicht. Regula arbeitet als Coiffeuse in Oerlikon und soll Muhammad Ali die Haare schneiden. «Haben Boxer überhaupt eine Frisur?», fragt Regula.
Die Begegnung der lebensfrohen Coiffeuse mit der lebenden Box-Ikone Muhammad Ali verändert das Leben der ungleichen Persönlichkeiten und sie verändert die Schweiz.

Pedro Lenz (Worte) und Patrik Neuhaus (Musik) performen eine Geschichte über Leidenschaft, Aufbruch und Selbstbestimmung aus einer Zeit, in der all diese Begriffe in der Schweiz noch als Fremdwörter galten. Dass dabei zuweilen die Worte musizieren, während die Musik das Erzählen übernimmt, sollte Sie beim Duo HOHE STIRNEN nicht mehr wundern. Wie jedoch Regula Geiger und Muhammad Ali das Schicksal dieses Landes beeinflusst haben, darüber werden Sie staunen!

Flyer Herbstlesung 2013

Herbstlesung 2013: "I bi meh aus eine" - die bemerkenswerte Geschichte eines Emmentaler Siedlers
mit Schriftsteller Pedro Lenz und Musiker Patrik Neuhaus

Peter Wingeier, Uhrenfabrikant in Trubschachen, greift 1860 in die Mündelkasse der Gemeinde, lässt Frau und Kinder im Emmental zurück, flüchtet nach Argentinien und wird dort im wahrsten Sinn des Wortes ein anderer. Er nimmt die Identität eines verstorbenen Landsmanns an. Als Theophil Romang praktiziert er als Hausarzt und rät seinen Patienten "tüet saube, tüet saube". 1873 gründet er im Norden Argentiniens ein Dorf. Es trägt bis heute seinen Namen und auf dem Friedhof hat Dr. Teófilo Romang einen Ehrenplatz.

"Fakten und Wohrheit, das si zwöi Paar Stifu, d Fakte si chaut und tot, aber d Wohrheit, die isch warm und läbig. D Fakte chasch ufschriibe, aber d Wohrheit muesch gspüre", sagt Augusto Romang, der im Jahr 1913 im Café Tortoni, Buenos Aires, einem Schweizer Korrespondenten die Geschichte seines Vaters erzählt.

Pedro Lenz (Text) und Patrik Neuhaus (Piano) verschmelzen in ihrem Programm Literatur, Musik und historische Fakten zu einem atmosphärisch dichten Programm, immer getreu dem Motto von Wingeier/Romang: "Für die Wahrheit ist das Leben zu vielschichtig".

Si stöh am Morge uf,

gö uf Büetz,

luege zu de Ching,

choche, putze, wösche,

schliife, saage, rächne, telefoniere.

Si faue nid uf,

si chöme nid ir Zytig u nid im Fernseh.

Si chöme am Abe hei u si müed.

Ohni si wär ke Böss u ke Zug gfahre,

ohni si hätte mir nüt chönne ichoufe,

mir hätte ke Post usem Briefchaste gno

und kes früsches Gipfeli gha.

Autagsheudä.

Text Benjamin Zaugg

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Benjamin Zaugg
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